Der Sichtbarkeitsindex ist eine Kennzahl im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO), die angibt, wie sichtbar eine Domain in den organischen Suchergebnissen von Google ist. Er dient als Maß dafür, wie stark eine Website zu bestimmten Keywords präsent ist und wie gut sie im Vergleich zu anderen Domains abschneidet.
Der Sichtbarkeitsindex wird nicht von Google bereitgestellt, sondern von SEO-Tool-Anbietern wie SISTRIX, XOVI, SEMrush oder Ahrefs berechnet. Jeder Anbieter nutzt dafür eine eigene Methodik, doch das Ziel ist stets dasselbe: Die SEO-Performance einer Website objektiv und über einen längeren Zeitraum messbar zu machen.
Der Sichtbarkeitsindex basiert auf drei Hauptfaktoren:
Anzahl der rankenden Keywords
Wie viele Keywords befinden sich unter den Top 100 bei Google?
Ranking-Positionen der Keywords
Je besser ein Keyword platziert ist (z. B. auf Position 1–3), desto höher ist der Einfluss auf den Indexwert.
Suchvolumen der Keywords
Ein Keyword mit hohem Suchvolumen (z. B. „Laptop kaufen“) wiegt stärker als eines mit geringem Volumen (z. B. „roter Laptop mit Touchscreen unter 400 Euro“).
Daraus ergibt sich ein gewichteter Wert, der die qualitative und quantitative Sichtbarkeit einer Domain in einem Zahlenwert zusammenfasst. Typischerweise liegt der Index im Bereich von 0,0 bis etwa 100 – je nach Tool und Wettbewerbsumfeld.
Domain A rankt mit 200 Keywords, aber überwiegend auf Position 40–60.
Domain B rankt mit 100 Keywords, aber viele davon auf Position 1–5 mit hohem Suchvolumen.
Ergebnis: Domain B hat den höheren Sichtbarkeitsindex, obwohl sie weniger Keywords bedient – weil sie besser positioniert ist und relevantere Suchbegriffe abdeckt.
Der Sichtbarkeitsindex ermöglicht es Unternehmen, ihre organische Reichweite und SEO-Entwicklung kontinuierlich zu überwachen – unabhängig von saisonalen Schwankungen oder kurzfristigen Traffic-Spitzen. Er dient als:
Frühwarnsystem bei Rankingverlusten
Erfolgsnachweis für SEO-Maßnahmen
Vergleichswert mit Wettbewerbern
Planungs- und Controlling-Tool im Online-Marketing
Er ist besonders wertvoll, wenn er über Zeiträume hinweg analysiert wird (z. B. Monatsverlauf, Jahresvergleich), um Trends, Einbrüche oder Zuwächse zu erkennen.
Kennzahl | Bedeutung |
---|---|
Sichtbarkeitsindex | Abstrakter Gesamtwert der Google-Präsenz |
Organischer Traffic | Reale Besucher über Suchmaschinen |
Ranking-Positionen | Einzelne Platzierungen in den Suchergebnissen |
CTR & Verweildauer | Nutzerverhalten auf der Seite nach dem Klick |
Fazit: Der Sichtbarkeitsindex ist kein Ersatz für echte Besucherzahlen, sondern ein Frühindikator für SEO-Stärke, ähnlich wie ein Börsenindex für Aktienkurse.
Tool-Abhängigkeit: Jeder Anbieter nutzt eigene Keyword-Datenbanken – Werte können sich deutlich unterscheiden.
Nicht realer Traffic: Der Index zeigt Potenzial, aber keine garantierten Besucher.
Branchenunterschiede: Ein Indexwert von 5 kann in einer Nische hervorragend, in einem Massenmarkt eher schwach sein.
Desktop-lastig: Viele Tools berücksichtigen primär Desktop-Daten, obwohl Mobile heute dominiert.
Trotzdem ist der Sichtbarkeitsindex ein sehr nützliches SEO-Frühwarnsystem – wenn man ihn richtig interpretiert und im Kontext mit anderen KPIs betrachtet.
Der Sichtbarkeitsindex ist ein objektiver Gradmesser für die organische Präsenz einer Website in den Google-Suchergebnissen. Er zeigt, wie gut eine Domain zu relevanten Suchbegriffen rankt und wie sie sich im Wettbewerbsvergleich entwickelt. Für Unternehmen ist der Index ein wertvolles Werkzeug zur Erfolgskontrolle und zur Steuerung ihrer SEO-Strategie – insbesondere in Kombination mit Traffic- und Conversion-Daten.