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Marktdurchdringung

LEXIKON Marktdurchdringung

Marktdurchdringung

Marktdurchdringung ist eine Wachstumsstrategie, bei der ein Unternehmen versucht, den Absatz seiner bestehenden Produkte oder Dienstleistungen in bestehenden Märkten zu erhöhen. Ziel ist es, Marktanteile zu gewinnen, ohne neue Produkte zu entwickeln oder neue Märkte zu erschließen.

Die Marktdurchdringung ist eine von vier strategischen Grundrichtungen in der Ansoff-Matrix, einem klassischen Modell der strategischen Planung. Sie gilt als die risikoärmste Variante unter den Wachstumsstrategien, da sowohl Produkt als auch Markt bereits bekannt sind.


1. Ziel der Marktdurchdringung

Das zentrale Ziel der Marktdurchdringung ist die Erhöhung des Marktanteils. Dies kann auf mehreren Wegen geschehen:

  • Steigerung der Nutzungshäufigkeit bei bestehenden Kunden
    Beispiel: Kunden werden durch Rabatte oder Boni motiviert, häufiger zu kaufen.

  • Gewinnung von Kunden der Konkurrenz
    Beispiel: Durch eine verbesserte Preis-Leistung oder gezielte Werbeaktionen werden Kunden anderer Anbieter abgeworben.

  • Aktivierung bisher inaktiver Kunden
    Beispiel: Reaktivierung von Bestandskunden durch E-Mail-Kampagnen oder Treueprogramme.


2. Strategische Maßnahmen zur Marktdurchdringung

Eine Marktdurchdringungsstrategie kann durch verschiedene taktische Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Preispolitik
    Temporäre oder dauerhafte Preissenkungen zur Absatzsteigerung – besonders in preissensiblen Märkten ein gängiger Hebel.

  • Vertriebsausbau
    Mehr Verkaufsstellen, Online-Kanäle oder Außendienstaktivitäten erhöhen die Marktabdeckung.

  • Kommunikation und Werbung
    Intensivierte Marketingmaßnahmen (z. B. Social Media, TV, Direktmarketing) erhöhen die Markenbekanntheit und Kaufimpulse.

  • Produktbündelungen und Zusatzangebote
    Kombinationen von Produkten oder Servicepaketen (z. B. “2+1 gratis”) regen Mehrkäufe an.

  • Kundenbindungsprogramme
    Treueprogramme, Rabattsysteme oder Bonusmodelle schaffen Anreize für wiederholte Käufe.

  • Verdrängungswettbewerb
    Aggressive Strategien, um schwächere Wettbewerber aus dem Markt zu drängen (z. B. durch Preisführerschaft oder lokale Dominanz).


3. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Marktdurchdringung

Damit eine Marktdurchdringungsstrategie wirkt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Marktpotenzial vorhanden: Der Markt darf nicht vollständig gesättigt sein.

  • Wettbewerbsfähigkeit des Angebots: Preis, Qualität und Service müssen mit dem Wettbewerb mithalten können – idealerweise überlegen sein.

  • Skalierbarkeit der Prozesse: Das Unternehmen muss in der Lage sein, höhere Mengen zu produzieren und zu vertreiben.

  • Markenbekanntheit oder Vertrauensbasis: Bestehende Kundenbeziehungen müssen gepflegt und ausgebaut werden können.


4. Chancen und Risiken

Chancen:

  • Geringes Risiko durch Verzicht auf neue Produkte oder Märkte.

  • Schnell umsetzbar, oft mit kurzfristigen Ergebnissen.

  • Stärkung der eigenen Marktposition.

  • Nutzung vorhandener Ressourcen und Kompetenzen.

Risiken:

  • Marktsättigung: Wenn der Markt kaum Wachstumspotenzial bietet, stößt diese Strategie schnell an Grenzen.

  • Preisverfall: Intensive Preiskämpfe können Margen stark belasten.

  • Reaktion des Wettbewerbs: Preissenkungen oder Werbeoffensiven können Gegenmaßnahmen der Konkurrenz auslösen.

  • Kannibalisierung: Maßnahmen zur Absatzsteigerung bei Bestandskunden können bestehende Umsätze lediglich verlagern, nicht erhöhen.


5. Relevanz in der Praxis

Marktdurchdringung ist besonders geeignet für Unternehmen, die:

  • bereits etablierte Produkte haben,

  • in bekannten Märkten agieren,

  • noch ungenutztes Potenzial bei bestehenden Kunden oder Zielgruppen sehen.

Ein typisches Beispiel ist ein Einzelhändler, der durch lokale Werbung und Rabattaktionen seinen Umsatz in einem bestimmten Stadtgebiet steigern will. Auch SaaS-Unternehmen nutzen Marktdurchdringung, etwa durch Upselling bestehender Kunden oder durch Preisanpassungen für Einsteigerpakete.


Marktdurchdringung ist eine zentrale Strategie im Marketing und im strategischen Management. Sie zielt darauf ab, ohne größere Innovationsrisiken zu wachsen – durch eine konsequente Ausschöpfung bestehender Markt- und Kundensegmente. Wer seine Zielgruppe kennt, sein Produktportfolio beherrscht und effiziente Maßnahmen zur Kundenbindung und Absatzsteigerung nutzt, kann über diese Strategie nachhaltig wachsen – besonders in wettbewerbsintensiven, aber noch nicht gesättigten Märkten.

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