Das Markenimage bezeichnet das Bild, das Konsumenten und andere externe Anspruchsgruppen von einer Marke haben. Es ist die Summe aller Wahrnehmungen, Vorstellungen, Assoziationen und Bewertungen, die eine Marke im Bewusstsein der Menschen hervorruft. Im Gegensatz zur Markenidentität, die vom Unternehmen aktiv gestaltet wird (also das Selbstbild der Marke), ist das Markenimage das Fremdbild – also das, was tatsächlich im Kopf der Zielgruppe ankommt.
Ein starkes, positives Markenimage ist ein wesentlicher Treiber für Markenvertrauen, Kundenbindung und letztlich Markterfolg.
Das Markenimage entsteht durch direkte und indirekte Erfahrungen mit einer Marke. Dazu zählen:
Produktnutzung (Qualität, Preis-Leistungs-Verhältnis)
Kommunikation (Werbung, PR, Social Media)
Erlebnisse an Kontaktpunkten (z. B. Service, Website, Verpackung)
Empfehlungen von Dritten (z. B. Influencer, Freunde)
Kulturelle oder gesellschaftliche Kontexte, in denen die Marke auftaucht
Menschen bilden aus diesen Eindrücken mentale Abkürzungen (sog. Markenassoziationen), z. B. „Apple = innovativ und hochwertig“ oder „IKEA = günstig und praktisch“. Diese Assoziationen verfestigen sich zu einem Image.
Das Markenimage ist mehrdimensional und besteht in der Regel aus folgenden Komponenten:
Funktionale Assoziationen
Sie betreffen konkrete, sachliche Eigenschaften der Marke oder ihrer Produkte, z. B. Qualität, Verlässlichkeit, Technologie oder Preisniveau.
Emotionale Assoziationen
Diese betreffen das Gefühl, das eine Marke auslöst, z. B. Vertrauen, Freude, Sicherheit, Freiheit oder Status.
Symbolische Assoziationen
Hier geht es um den sozialen oder kulturellen Wert einer Marke, etwa um Stil, Prestige oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe.
Visuelle und auditive Elemente
Logos, Farben, Claims, Jingles oder Verpackungsdesign prägen die Wiedererkennbarkeit und beeinflussen ebenfalls das Image.
Ein positives und konsistentes Markenimage hat zahlreiche Vorteile:
Differenzierung im Wettbewerb
Vertrauensaufbau bei (potenziellen) Kunden
Wiederkaufbereitschaft und Kundenbindung
Preispremium: Kunden zahlen mehr, wenn sie von Qualität und Nutzen überzeugt sind
Erleichterte Markenerweiterung: Eine starke Muttermarke öffnet Türen für neue Produkte
Ein negatives oder inkonsistentes Image hingegen kann zu Ablehnung, Vertrauensverlust oder sogar einem Imageschaden führen, der nur schwer zu korrigieren ist.
Die Markenidentität ist das, was ein Unternehmen kommunizieren will. Das Markenimage ist das, was tatsächlich ankommt. Idealerweise stimmen beide überein. In der Praxis gibt es jedoch häufig eine Diskrepanz – etwa wenn das Unternehmen sich als nachhaltig positioniert, die Zielgruppe aber Greenwashing vermutet. In solchen Fällen muss gezielt an der Wahrnehmung gearbeitet werden.
Obwohl das Image in den Köpfen der Zielgruppe liegt, lässt es sich durch gezielte Maßnahmen beeinflussen:
Strategische Kommunikation: abgestimmte, glaubwürdige Botschaften über alle Kanäle hinweg
Erlebnisorientierung: konsistentes Markenerlebnis an allen Touchpoints
Authentizität: ehrliche, transparente Kommunikation statt reiner Werbebotschaften
Co-Creation: Kunden einbinden, z. B. über soziale Medien, Umfragen oder Community-Formate
Zur Messung des Markenimages werden vor allem qualitative und quantitative Methoden eingesetzt:
Image-Tracking-Studien (regelmäßige Befragungen)
Assoziationsanalysen
Implizite Verfahren (z. B. Eye-Tracking, Reaktionszeitmessungen)
Social Listening (Analyse von Online-Stimmungen)
Das Markenimage ist eine zentrale Einflussgröße für den Markenerfolg. Es bestimmt, wie eine Marke wahrgenommen wird – unabhängig davon, was das Unternehmen über sich selbst sagt. Wer sein Markenimage kennt, pflegt und strategisch steuert, sichert sich langfristige Wettbewerbsvorteile. Wichtig dabei ist: Image entsteht in den Köpfen – und wird durch jedes Detail geprägt, nicht nur durch Werbung. Deshalb ist eine konsistente, glaubwürdige und erlebbare Markenführung der Schlüssel zu einem starken Markenimage.