Ein Lead ist ein potenzieller Kunde, der Interesse an einem Produkt oder einer Dienstleistung eines Unternehmens gezeigt hat und dessen Kontaktdaten dem Unternehmen vorliegen. In der betrieblichen Praxis ist der Begriff „Lead“ vor allem im Marketing und Vertrieb zentral. Leads stellen die erste Phase im Verkaufsprozess dar – sie markieren den Übergang von anonymen Marktteilnehmern zu identifizierbaren Interessenten. Ziel des Lead-Managements ist es, aus diesen Kontakten zahlende Kunden zu entwickeln.
Ein Lead ist kein Kunde im engeren Sinne, sondern eine Person oder ein Unternehmen, das durch eine Handlung signalisiert hat, dass ein Bedarf oder ein Interesse besteht. Solche Signale können sein:
Anmeldung zu einem Newsletter
Download eines Whitepapers oder E-Books
Ausfüllen eines Kontaktformulars
Teilnahme an einem Webinar
Scan eines QR-Codes auf einer Messe
Anfrage nach einem Angebot
Entscheidend ist, dass dem Unternehmen personenbezogene Informationen zur Verfügung stehen, z. B. Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder Unternehmenszugehörigkeit.
Leads werden je nach Reifegrad in verschiedene Kategorien unterteilt:
Cold Leads (kalte Leads): Personen, die nur geringes Interesse zeigen oder zufällig auf das Angebot gestoßen sind.
Warm Leads: Kontakte mit erkennbarem Interesse, z. B. durch wiederholte Interaktionen mit der Website oder Content-Angeboten.
Hot Leads: Hochqualifizierte Interessenten mit konkreter Kaufabsicht oder akuter Problemlösungssuche.
Darüber hinaus unterscheidet man häufig:
Marketing Qualified Leads (MQL): Diese Leads haben sich durch Marketingmaßnahmen qualifiziert, z. B. durch mehrere Interaktionen mit dem Content oder die Teilnahme an einem Event.
Sales Qualified Leads (SQL): Diese Leads sind vom Vertrieb als vertriebsreif eingestuft worden. Sie erfüllen bestimmte Kriterien wie Budget, Entscheidungsmacht, Bedarf und Kaufzeitpunkt (oft durch die BANT-Methode: Budget, Authority, Need, Timing).
Leads sind der Ausgangspunkt jeder Neukundengewinnung. Sie stellen das Rohmaterial für den Sales-Funnel (Verkaufstrichter) dar. Ein strukturierter Leadprozess beginnt mit der Leadgenerierung, geht über Leadqualifizierung und -nurturing bis hin zum Abschluss (Konvertierung zum Kunden).
Ein effektives Leadmanagement bietet folgende Vorteile:
Planbare Neukundengewinnung: Durch systematische Erfassung und Qualifizierung lassen sich Verkaufschancen gezielt steuern.
Erhöhung der Conversion-Rate: Durch gezielte Kommunikation werden Leads effizient durch den Vertriebsprozess geführt.
Messbarkeit: Die Performance von Marketingmaßnahmen kann anhand gewonnener und konvertierter Leads bewertet werden.
Die Erzeugung von Leads kann über viele Kanäle erfolgen:
Inbound-Marketing: Blogartikel, SEO, Social Media, E-Mail-Marketing, Content-Angebote
Outbound-Marketing: Cold Calling, Direktmailings, klassische Werbung
Events: Messen, Webinare, Konferenzen
Performance-Marketing: Anzeigen in Suchmaschinen oder sozialen Netzwerken mit Leadformularen
Wichtig ist, dass die Leadgenerierung DSGVO-konform erfolgt, insbesondere bei der Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten.
Nicht jeder Lead ist sofort kaufbereit. Lead Nurturing bezeichnet den Prozess, bei dem ein Lead durch gezielte Informationen, personalisierte Angebote und regelmäßige Kommunikation so „weiterentwickelt“ wird, dass er schließlich bereit ist, einen Kauf zu tätigen. Dabei kommt häufig Marketing Automation zum Einsatz.
Beispiel: Ein Interessent lädt ein E-Book herunter. Anschließend erhält er eine Serie informativer E-Mails. Irgendwann klickt er auf einen Link zur Produktseite – und wird vom Vertrieb kontaktiert.
Ein Lead ist weit mehr als nur ein Kontakt – er ist ein potenzieller Kunde mit messbarem Interesse. Die Fähigkeit, Leads zu generieren, zu qualifizieren und systematisch zum Kauf zu führen, ist für den Unternehmenserfolg essenziell, insbesondere in digitalen Märkten. Erfolgreiche Unternehmen verfügen über ein professionelles Leadmanagement, das Marketing und Vertrieb eng verzahnt und aus Interessenten loyale Kunden macht.