Der Begriff Cost-per-Lead (CPL) beschreibt eine Leistungskennzahl im Online-Marketing, die angibt, wie viel ein Unternehmen durchschnittlich für die Generierung eines qualifizierten Interessenten (Leads) zahlt. Ein Lead ist eine Person, die durch eine konkrete Aktion (z. B. Ausfüllen eines Formulars, Anmeldung zum Newsletter, Download eines Whitepapers) Interesse an einem Produkt oder einer Dienstleistung signalisiert und ihre Kontaktdaten hinterlässt.
CPL ist ein wichtiges Maß zur Bewertung der Effizienz von Marketingkampagnen, insbesondere im B2B-Bereich und bei erklärungsbedürftigen Produkten, bei denen der direkte Kauf nicht sofort erfolgt, sondern erst nach weiterem Kontakt.
CPL=MarketingkostenAnzahl der generierten Leads\text{CPL} = \frac{\text{Marketingkosten}}{\text{Anzahl der generierten Leads}}CPL=Anzahl der generierten LeadsMarketingkosten
Beispiel:
Ein Unternehmen gibt 2.000 € für eine Kampagne aus und gewinnt dadurch 100 Leads.
CPL=2.000100=20 €\text{CPL} = \frac{2.000}{100} = 20\,€CPL=1002.000=20€
→ Das bedeutet: Jeder einzelne Lead hat das Unternehmen 20 € gekostet.
Nicht jeder Website-Besucher ist ein Lead. Ein Lead liegt erst vor, wenn ein Nutzer:
aktiv seine Kontaktdaten (E-Mail, Telefonnummer etc.) angibt,
einer Kontaktaufnahme zustimmt,
und damit eine gewisse Kaufabsicht oder Informationsinteresse signalisiert.
Leads können in verschiedene Qualitätsstufen unterteilt werden:
Marketing Qualified Lead (MQL): Interesse vorhanden, aber noch nicht kaufbereit
Sales Qualified Lead (SQL): Kontakt ist kaufbereit, kann vom Vertrieb angesprochen werden
Hot Lead: Hohe Kaufwahrscheinlichkeit in kurzer Zeit
Der CPL bezieht sich in der Regel auf MQLs, je nach Geschäftsmodell aber auch auf andere Leadtypen.
CPL wird in verschiedenen Online-Marketing-Kanälen verwendet, zum Beispiel:
Google Ads / Suchmaschinenmarketing
Social-Media-Kampagnen (z. B. Facebook Lead Ads, LinkedIn Ads)
Affiliate-Marketing (Vergütung für qualifizierte Leads statt Klicks)
Landingpage-Kampagnen mit Kontaktformularen
Content-Marketing mit Lead-Magneten (z. B. Whitepaper, E-Books)
Kennzahl | Fokus | Beschreibung |
---|---|---|
CPL | Interessentengewinnung | Kosten pro generiertem Lead |
CPC (Cost-per-Click) | Traffic | Kosten pro Klick auf Anzeige |
CPA (Cost-per-Action) | Konversion | Kosten pro konkreter Handlung (z. B. Kauf) |
CPM (Cost-per-Mille) | Reichweite | Kosten pro 1.000 Sichtkontakte (Impressionen) |
CPL liegt zwischen CPC und CPA: Der Lead ist mehr als ein Klick, aber noch kein zahlender Kunde.
Ein niedriger CPL bedeutet in der Regel, dass ein Unternehmen effizient Leads generiert – also mit möglichst geringem Budget viele potenzielle Kunden anspricht. Gleichzeitig sagt der CPL nichts über die Qualität dieser Leads oder deren tatsächliche Conversion zu Kunden aus. Deshalb muss der CPL immer im Kontext mit anderen Kennzahlen betrachtet werden, z. B.:
Conversion Rate (Lead zu Kunde)
Customer Acquisition Cost (CAC)
Customer Lifetime Value (CLV)
Erst die Kombination dieser Kennzahlen ergibt ein vollständiges Bild darüber, wie rentabel eine Marketingkampagne tatsächlich ist.
Zielgruppe und Branche
→ Hochpreisige oder spezialisierte Produkte (z. B. Software, Finanzdienstleistungen) haben in der Regel einen höheren CPL.
Qualität der Werbemittel und Landingpages
→ Klarer Nutzen, ansprechende Gestaltung und einfache Benutzerführung senken den CPL.
Angebot und Lead-Magnet
→ Kostenloser Mehrwert (z. B. Ratgeber, Testzugänge) erhöht die Conversion-Wahrscheinlichkeit.
Kanalwahl
→ CPL kann bei Facebook Ads deutlich niedriger sein als bei LinkedIn – aber die Leadqualität kann umgekehrt proportional sein.
Cost-per-Lead (CPL) ist eine zentrale Kennzahl im Performance-Marketing, um die Wirtschaftlichkeit der Leadgenerierung zu messen. Sie zeigt, wie viel ein Unternehmen investieren muss, um einen qualifizierten Kontakt zu gewinnen – und bildet damit die Grundlage für strategische Entscheidungen im Marketing und Vertrieb. Ein guter CPL ist kein Selbstzweck: Entscheidend ist, dass die Leads letztlich zu loyalen und profitablen Kunden werden. Wer CPL isoliert betrachtet, sieht nur die halbe Wahrheit. Wer ihn intelligent nutzt, kann seine Marketingeffizienz gezielt steigern und Wettbewerbsvorteile aufbauen.