Die strategische Geschäftsentwicklung bezeichnet die systematische, langfristig ausgerichtete Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur nachhaltigen Weiterentwicklung des Unternehmens. Ziel ist es, bestehende Geschäftsfelder zu stärken, neue Märkte oder Geschäftsmodelle zu erschließen und das Unternehmen zukunftssicher und wettbewerbsfähig aufzustellen.
Im Gegensatz zur operativen Geschäftsentwicklung, die sich auf kurzfristige Umsatzziele und Tagesgeschäft konzentriert, denkt die strategische Geschäftsentwicklung in Zeiträumen von mehreren Jahren und beschäftigt sich mit grundlegenden Weichenstellungen für Wachstum, Innovation und Marktpositionierung.
Strategische Geschäftsentwicklung verfolgt das Ziel, den unternehmerischen Erfolg über mehrere Jahre hinweg zu sichern und auszubauen. Dazu gehören:
Identifikation und Erschließung neuer Geschäftsfelder
Diversifikation zur Risikostreuung (z. B. neue Produkte, Zielgruppen, Regionen)
Erweiterung bestehender Märkte
Schaffung nachhaltiger Wettbewerbsvorteile
Positionierung des Unternehmens im Wandel von Markt und Technologie
Unternehmenswertsteigerung (z. B. für Investoren oder Exit)
Im Kern geht es darum, die zukünftige Rolle des Unternehmens am Markt aktiv zu gestalten, statt nur auf Entwicklungen zu reagieren.
Die strategische Geschäftsentwicklung umfasst eine Vielzahl an Tätigkeiten, die sich meist auf drei übergeordnete Bereiche konzentrieren:
Identifikation von Trends, Chancen und Risiken
Bewertung von Märkten, Zielgruppen und Wachstumspotenzialen
Wettbewerbsbeobachtung und Benchmarking
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder Marktstrategien
Make-or-Buy-Entscheidungen (Eigenentwicklung vs. Partnerschaft oder Zukauf)
Planung von Markt-, Produkt- oder Technologiediversifikation
Aufbau strategischer Partnerschaften
Identifikation und Integration von Akquisitionen (M&A)
Begleitung von Innovations- und Transformationsprojekten
Entwicklung von KPI-Systemen zur strategischen Steuerung
Oft arbeitet die Geschäftsentwicklung eng mit Geschäftsleitung, Produktmanagement, Vertrieb, Marketing und externen Partnern zusammen.
Ein deutsches Industrieunternehmen erkennt im Zuge der Digitalisierung, dass sein traditionelles Produktgeschäft stagnieren wird. Die Geschäftsentwicklung initiiert ein Strategieprojekt zur Erschließung datenbasierter Services (z. B. Predictive Maintenance).
Nach Marktanalyse, Pilotprojekten und Partnerschaften mit Start-ups wird ein eigenständiges digitales Geschäftsmodell aufgebaut.
→ Ergebnis: Ein neuer, wachstumsstarker Geschäftsbereich entsteht, der das Unternehmen mittelfristig unabhängiger vom klassischen Produktgeschäft macht.
Strategische Geschäftsentwicklung ist oft als Stabsfunktion oder eigenständiger Bereich im Unternehmen verankert. Typische Rollen sind:
Business Development Manager (strategisch)
Corporate Development / Strategy Manager
Leitung Geschäftsentwicklung
Erfolgreiche Fachkräfte in diesem Bereich verfügen über:
Strategisches Denken
Markt- und Zahlenverständnis
Innovationskompetenz
Kommunikations- und Überzeugungskraft
Fähigkeit zur cross-funktionalen Zusammenarbeit
Funktion | Fokus |
---|---|
Strategie | Gesamtunternehmensausrichtung |
Geschäftsentwicklung | Wachstum durch neue Märkte/Geschäftsmodelle |
Produktmanagement | Entwicklung einzelner Produkte |
Vertrieb/Marketing | Operative Marktbearbeitung |
Die strategische Geschäftsentwicklung verbindet diese Ebenen und bringt neue Themen in die Organisation ein – von außen nach innen.
Strategische Geschäftsentwicklung ist der unternehmerische Blick nach vorne. Sie sorgt dafür, dass Unternehmen Wachstumspotenziale erkennen, neue Märkte erschließen und sich auf langfristige Veränderungen im Umfeld einstellen können. In Zeiten von Digitalisierung, Nachhaltigkeitsanforderungen und globalem Wettbewerb wird sie immer mehr zum Kern moderner Unternehmensführung. Ohne strategische Geschäftsentwicklung laufen Unternehmen Gefahr, in bestehenden Routinen zu verharren – und von agileren Wettbewerbern überholt zu werden.