Segmentierung bezeichnet im Marketing die systematische Aufteilung eines Gesamtmarktes in kleinere, homogene Teilmärkte (Segmente), um zielgerichtetere Strategien, Produkte oder Kommunikationsmaßnahmen entwickeln zu können. Ziel ist es, unterschiedliche Kundengruppen gezielter anzusprechen, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und die eigene Marktposition durch höhere Relevanz und Effizienz zu stärken.
Segmentierung ist ein zentrales Instrument der Marktbearbeitung und bildet die Grundlage für eine kundenorientierte Marketingstrategie.
Segmentierung ist der Prozess, bei dem ein heterogener Gesamtmarkt – also eine Vielzahl potenzieller Kunden mit unterschiedlichen Eigenschaften – anhand definierter Kriterien in sinnvolle, klar abgrenzbare Gruppen eingeteilt wird. Diese Gruppen sollen innerhalb homogen (ähnlich in ihren Bedürfnissen, Erwartungen oder Verhaltensweisen), aber untereinander heterogen (unterschiedlich) sein.
Kundenzentrierung verbessern: Wer seine Kunden besser kennt, kann individuellere Angebote schaffen.
Marketingmaßnahmen optimieren: Kommunikation, Pricing und Kanäle können passgenauer ausgesteuert werden.
Wettbewerbsvorteile schaffen: Durch gezielte Differenzierung lassen sich Nischen besetzen und Loyalität stärken.
Effizientere Ressourcenallokation: Budgets, Personal und Zeit werden nicht „breit gestreut“, sondern gezielt investiert.
Produktentwicklung leiten: Produkte oder Services werden an realen Marktbedürfnissen ausgerichtet.
Je nach Zielsetzung und Branche kommen verschiedene Kriterien zur Segmentierung in Frage:
Alter, Geschlecht, Familienstand, Bildung, Einkommen
→ Beispiel: Kosmetikmarke segmentiert nach Altersgruppen
Wohnort, Region, Klima, Urbanität
→ Beispiel: Modeketten bieten regional unterschiedliche Kollektionen an
Lebensstil, Werte, Persönlichkeit, Interessen
→ Beispiel: Outdoor-Marken sprechen Abenteurer vs. Komfortliebende unterschiedlich an
Kaufverhalten, Produktnutzung, Markenloyalität, Preissensitivität
→ Beispiel: E-Commerce differenziert zwischen Stammkunden und Gelegenheitskäufern
Berufsgruppe, Branche, soziales Umfeld
→ Beispiel: B2B-Software wird unterschiedlich für IT-Leiter, Geschäftsführer oder Einkäufer beworben
In der Praxis werden oft mehrere Kriterien kombiniert, um realistische und anwendbare Segmente zu schaffen.
Ein strukturierter Segmentierungsprozess umfasst:
Marktanalyse
Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es im Zielmarkt?
Segmentierungsziel definieren
Was will das Unternehmen mit der Segmentierung erreichen?
Segmentierungskriterien auswählen
Relevanz, Datenverfügbarkeit, Umsetzbarkeit
Kundendaten erheben und analysieren
Z. B. über Umfragen, CRM-Systeme, Webanalyse oder Kaufverhalten
Segmente bilden und bewerten
Sind sie groß genug, messbar, erreichbar, wirtschaftlich sinnvoll?
Zielsegmente auswählen (Targeting)
Fokus auf die lukrativsten und passendsten Gruppen
Positionierung und Umsetzung
Entwicklung passender Angebote, Botschaften und Kanäle pro Segment
Gute Marktsegmente sind:
Messbar (Größe, Kaufkraft, Verhalten)
Erreichbar (über Marketingkanäle ansprechbar)
Substanziell (wirtschaftlich attraktiv)
Differenzierbar (klar von anderen Segmenten abgrenzbar)
Umsetzbar (mit bestehenden Ressourcen bearbeitbar)
Ein Autohersteller segmentiert nach Lebensstil: Stadtbewohner, Familien, Performance-Fans.
Ein Fitnessstudio unterscheidet zwischen Einsteigern, Fortgeschrittenen und Senioren.
Ein Softwareanbieter segmentiert nach Unternehmensgröße: KMU, Mittelstand, Konzerne.
Segmentierung ist ein zentrales Werkzeug, um Kundenbedürfnisse präzise zu verstehen und gezielte Marktstrategien zu entwickeln. Sie ermöglicht es Unternehmen, relevanter, effizienter und differenzierter am Markt zu agieren. In einer zunehmend individualisierten Konsumwelt ist professionelle Segmentierung nicht Kür, sondern Pflicht – für mehr Wirkung bei weniger Streuverlusten.