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Kaufverhalten

LEXIKON Kaufverhalten

Kaufverhalten

Das Kaufverhalten beschreibt das Verhalten von Konsumenten oder Unternehmen vor, während und nach dem Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung. Es umfasst alle psychologischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Prozesse, die an der Kaufentscheidung beteiligt sind. Für Unternehmen ist das Verständnis des Kaufverhaltens entscheidend, um Marketingmaßnahmen zielgerichtet und kundenorientiert zu gestalten.


1. Was gehört zum Kaufverhalten?

Das Kaufverhalten lässt sich in zwei Hauptkategorien unterteilen:

  • Konsumentenverhalten (B2C):
    Verhalten privater Endverbraucher beim Kauf von Gütern und Dienstleistungen für den persönlichen Bedarf.

  • Organisatorisches Kaufverhalten (B2B):
    Entscheidungen von Unternehmen oder Institutionen beim Einkauf von Waren oder Leistungen zur Weiterverarbeitung oder zum Betrieb.

Beide Formen unterscheiden sich deutlich in Komplexität, Entscheidungswegen, Dauer und beteiligten Personen.


2. Phasen des Kaufprozesses

Das Kaufverhalten verläuft in mehreren Phasen, die auch als Customer Journey bezeichnet werden:

  1. Bedarfsentstehung
    – Ein Problem, Wunsch oder Bedarf wird erkannt.

  2. Informationssuche
    – Der Kunde sammelt Informationen über mögliche Lösungen, Produkte oder Anbieter.

  3. Bewertung von Alternativen
    – Merkmale wie Preis, Qualität, Marke oder Erfahrungen fließen in den Entscheidungsprozess ein.

  4. Kaufentscheidung
    – Auswahl eines konkreten Produkts/Anbieters und Abschluss des Kaufs.

  5. Nachkaufverhalten
    – Zufriedenheit, Beschwerdeverhalten, Weiterempfehlung, Wiederkauf oder Rückgabe.


3. Einflussfaktoren auf das Kaufverhalten

Das Kaufverhalten wird von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst:

a) Psychologische Faktoren

  • Wahrnehmung

  • Motivation (z. B. Sicherheit, Status, Genuss)

  • Einstellungen und Überzeugungen

  • Emotionen

b) Soziale Faktoren

  • Familie

  • Freunde / Bezugsgruppen

  • Soziale Schicht

  • Meinungsführer (Influencer)

c) Kulturelle Faktoren

  • Herkunft

  • Werte und Normen

  • Religion

  • Lebensstil

d) Personenbezogene Merkmale

  • Alter

  • Geschlecht

  • Beruf

  • Einkommen

  • Bildung

e) Situative Faktoren

  • Zeitdruck

  • Ort des Kaufs (Online/Offline)

  • Werbeansprache

  • Verfügbarkeit


4. Arten des Kaufverhaltens

Je nach Komplexität der Entscheidung spricht man von unterschiedlichen Kaufverhaltensmustern:

VerhaltenstypMerkmale
Extensives VerhaltenAufwändige Entscheidungen, hoher Informationsbedarf (z. B. Autokauf)
Limitierendes VerhaltenBegrenzte Alternativen, teilweise Erfahrung (z. B. Smartphonekauf)
Habitualisiertes VerhaltenGewohnheitskäufe, geringe Aufmerksamkeit (z. B. Zahnpasta)
Impulsives VerhaltenSpontankäufe, emotional getrieben (z. B. Süßwaren an der Kasse)

5. Bedeutung für das Marketing

Ein tiefes Verständnis des Kaufverhaltens ermöglicht es Unternehmen, ihre Marketingstrategie effektiv auszurichten:

  • Zielgruppenanalyse: Wer kauft? Warum? Wann?

  • Produktgestaltung: Welche Eigenschaften sprechen Kunden an?

  • Preissetzung: Wie preissensibel ist die Zielgruppe?

  • Kommunikation: Welche Botschaften wirken überzeugend?

  • Vertriebskanäle: Online, stationär oder hybrid?

Darüber hinaus hilft das Wissen über Kaufverhalten, Customer Journey, Touchpoints und After-Sales-Maßnahmen besser zu steuern.


6. Messung und Analyse des Kaufverhaltens

Zur Erfassung des Kaufverhaltens nutzen Unternehmen:

  • Markt- und Umfrageforschung

  • Web-Tracking (z. B. Klickverhalten, Verweildauer)

  • Kundenkarten und Loyalty-Programme

  • Kaufhistorien aus CRM-Systemen

  • Eye-Tracking oder Usability-Tests

Diese Daten bilden die Grundlage für Zielgruppenprofile, Personae und verhaltensbasiertes Targeting.


Das Kaufverhalten ist ein komplexes Zusammenspiel aus individuellen, sozialen, kulturellen und situativen Faktoren, das die Entscheidungen von Konsumenten und Unternehmen prägt. Für Unternehmen ist es essenziell, diese Dynamik zu verstehen, um Produkte zu entwickeln, Märkte zu segmentieren, Kommunikation zu gestalten und Vertriebskanäle auszuwählen. Ein differenziertes Verständnis des Kaufverhaltens ist damit ein zentraler Erfolgsfaktor in der marktorientierten Unternehmensführung.

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